Montag, 25. Januar 2010

27.12.2009 – 3.01.2010 Jahreswechsel in Bangkok


Eigentlich wollten wir gar nicht nach Thailand. Aber da unsere Freundin Petra aus Hongkong zusammen mit ihrem Bruder Lars und seiner Frau Jaca auf der Rückreise aus Myanmar einen Stopp-over über Sylvester in Bangkok eingeplant hat, treffen wir uns eben statt in Hongkong in Bangkok. Der Aufenthalt im Land ist kurz, so fokussieren wir uns auf die alte und neue Hauptstadt und fahren vom Flughafen gleich ca. 80km nördlich nach Ayutthaya, der alten Kaiserstadt. Wir wohnen in einem sehr netten kleinen Guesthouse aus Holz direkt am Fluss, unser Zimmer ist ein reines Matratzenlager, immerhin mit 2 Ventilatoren, die wir sofort einsetzen. Im Gegensatz zu Delhi ist es hier feucht- heiß und wir müssen uns erst einmal wieder an die Hitze gewöhnen. Auf dem Fahrrad erkunden wir die gemütliche alte Hauptstadt und ihre unzähligen historischen Tempel (Wat). Die Kinder freuen sich, dass sie nicht laufen müssen, sondern auf dem Gepäckträger bzw. dem Lenker durch die Gegend kutschiert werden und uns macht die Bewegung Spaß. Bald wird „Buddha-Scouting“ zu einem beliebten Spiel der Mädels. Angeblich gibt es um die 400 Wats in Ayutthaya. Bei einer abendlichen Bootstour und mehreren Fahrradtouren sehen wir davon jede Menge und sind stolz auf uns, alle 400 haben wir wohl nicht entdeckt. Wir versuchen uns die Namen wie Phra Mongkonbophit, Wat Mahathat, Wat Phanan Coeng oder Wat Yia Chai-Mongkol zu merken, geben aber relativ schnell auf und beschränken uns auf den Besuch der Anlagen. Jeder dieser Wat ist auf seine Art besonders und wurde entweder als Huldigung an die eigene Mutter, den Vater oder aufgrund irgendeines Anlasses erbaut. Leider sind viele der Tempel teilweise sehr zerstört. Unvorstellbar, wie alles im Originalzustand ausgesehen haben muss. Der Wat Chaiwatthanaram erinnert ein wenig an Bilder von Ankorwat in Kambodscha. Bereits auf unserer Reise nach Vietnam vor 8 Jahren haben wir keinen Abstecher dorthin gemacht und zu insbesondere Arianes großen Bedauern liegt Kambodscha auch dieses Mal nicht auf unser Route. Mal wieder müssen wir erkennen, dass die 6 Monate viel zu kurz sind, um alles zu sehen.









Am vorletzten Tag des Jahres verlassen wir die kleine ruhige Stadt und reisen zurück nach Bangkok. Die 1,5 stündige Zugfahrt – bemerkenswerter Weise zu einem Ticketpreis von ca. € 1,80,- insgesamt - macht allen Spaß. Ebenso die anschließende Tuk Tuk Fahrt, da diese hier wesentlich schneller sind, als wir sie bisher erlebt haben. Tempo und Dynamik ändern allerdings auch hier nichts an der erstaunlichen Gabe vieler asiatischer Taxifahrer, bei einem genannten Ziel fröhlich zu nicken und einen Preis zu vereinbaren und nach einer gewissen Fahrtstrecke festzustellen, dass sie eigentlich keine Ahnung haben, wo es hingehen soll.

Wir beziehen das zentral gelegene und sehr schöne Hotel Siri Satorn, welches von Petra schon auf ihren diversen Bangkokbesuchen aufgesucht wurde. Für unsere Verhältnisse wohnen wir sehr luxuriös in einem geradezu riesigen Apartment. Die Kinder genießen den Pool und die Rutsche im kleinen Garten, wir vertratschen die Vormittage im Garten mit Petra, Lars und Jaca. Um unser kulturelles Gewissen zu beruhigen, besichtigen wir die beeindruckende Tempelanlage des Royal Palace in Bangkok, stellen jedoch fest, dass dieses zeitgleich ca. 300.000 weitere Besucher der Stadt vorhaben. Dennoch sind wir angetan von den vielen güldenen Türmen und der enormen Wanddekoration, gegen Abend leert sich auch das Gelände schnell, so dass die Schönheit dieser Anlage noch besser zur Geltung kommt.

Silvester feiern wir unspektakulär aber nett alle zusammen. Das Feuerwerk über den Dächern von Bangkok fällt auch nicht so atemberaubend aus wie erwartet und schon bald nach Neujahr liegen wir im Bett.

Inspiriert von Petra lassen auch wir uns ein wenig in den Bann dieses Shopping-Eldorados ziehen und ziehen durch das MBK Shoppingcenter und über den Nightmarket. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt zu günstigen Preisen, nicht immer in 100% er Markenreinheit und bester Qualität. Dennoch macht es Spaß durch die vollen Lädchen zu laufen und sich umzuschauen. Auf dem Nightmarket gibt es sogar einige Ecken, die stark an die verschiedensten Aussteller auf der Bread&Butter in Berlin erinnern. Kleine Designerlädchen mit zum Teil sehr coolen Klamotten, doch leider alle immer nur einer Größe erhältlich und damit ungeeignet zumindest für Eriks europäische Gardemaße. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Mädchen mindestens so gerne shoppen gehen wie die Mutter und jeder Bekleidungsgegenstand ausführlich besprochen wird. Im Innenraum des Nightmarket befindet sich der Foodmarket, vom Aufbau und Angebot her eine gelungene Mischung aus Oktoberfest und Malle in der Hauptsaison. Entsprechend bunt ist die Vielzahl der westlichen Besucher, nach den letzten Wochen ein kleiner Kulturschock für uns. Insofern sind wir nach den netten Tagen auch nicht unglücklich, das es nun weiter geht nach Laos.




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