Samstag, 14. November 2009

2. November – 8.November 2009 – Zu fünft unter Honeymoonern





Unser Flug auf die Seychellen startete mit 1,5 Std. Verspätung um 1.00 morgens von Johannesburg mit dem Ziel Mahe, der Hauptinsel der Seychellen. Etwas übermüdet kamen wir 5 Stunden später an, um dann nach kurzem Transport weitere 3 Std. in einem etwas öden Hafen neben dem einzigen, aber geschlossenen Kaffee auf unsere Fähre zu warten. Gummibären und Erdnüsse, beides inzwischen stete Begleiter für derartige Durststrecken, hielten uns gut über Wasser. Dank der Perlenkästen blieben wir trotz der für uns neuen und nach Afrika völlig ungewohnten feuchten Hitze auch bei Laune. Wenigstens saßen wir im Schatten und mussten unsere 71kg Gepäck nicht durch die Gegend schleppen. Der Hafen lag vor uns, das glasklare Wasser schimmerte hellblau aber unsere Fähre wollte und wollte nicht kommen. Das Trinkwasser ging langsam zur Neige, es war wenig los. Die großen Fischerbooten lagen schon wieder vom morgendlichen Einsatz an ihren Plätzen und das einzige Segelboot war auch unbenutzt. Alles recht überschaubar, weitere Menschen ließen sich nicht so recht blicken, der Rundgang um das Hauptgebäude gab auch kein anderes Bild, nichts los hier. Irgendwann verirrte sich ein weiterer Tourist, frisch aus Dresden eingeflogen. So harrten wir der Dinge in guter Hoffnung. Unsere Geduld wurde belohnt, langsam füllte sich der Vorplatz und es kam Leben auf. Autos und Kleinbusse fuhren vor, Gepäck wurde an die Kaimauer gestellt und die Booking Agency öffnete ihren Türen. Das Kaffee blieb an diesem Tag geschlossen. Pünktlich fuhr unsere Fähre ein, Gäste stiegen aus, Vouchers wurden eingesammelt, Gepäck eingeladen, dann durften wir einsteigen. Alles ging sehr gesittet vonstatten. Wir freuten uns auf die einstündige Überfahrt nach Praslin, die eine angenehme Abkühlung darstellte, keiner wurde seekrank.

Praslin ist die zweitgrößte Insel der Seychellen, liegt 37 Kilometer von Mahé entfernt, die 6000 Einwohner leben vom Tourismus, der Fischerei und der Landwirtschaft. Vorbei an herrlichen Stränden fahren wir die Küstenstrasse, die erstaunliche Anstiege und Abfahrten beinhaltet, zu unserem Hotel. Das Hotel liegt direkt am Strand „Petit Anse Kerlan“. Wir werden herzlich vom fließend deutschsprechenden Indonesier Johnny empfangen und die Mädels entdecken sofort den großen Pool inklusive Kinderpool. Der Anblick des von Palmen eingerahmten Pool mit direkten Blick und Zugang aufs Meer ist herrlich. Diesmal kommen wir sogar in den Vorzug eines Familienzimmers. Schnell ab in den Pool und natürlich ins Meer, beides herrlich warm. Die Mädels bevorzugen den Pool, da das Wasser nicht salzig schmeckt und es keinen Wellengang gibt. So wird der erste Nachmittag auf der Trauminsel dazu genutzt etwas Schlaf nachzuholen, in den Wellen rumzutoben und einfach nur faul in der Sonne zu liegen. Ein weiteres Highlight für die Kinder: Es gibt Riesenschildkröten auf der Anlage, einen Spielraum mit diversen Mal- und Spielsachen sowie drei Bobbycars, die fortan zu abendlichen Rennfahrten genutzt werden!

In den nächsten Tagen heißt es vor dem Frühstück: „Ab in den Pool und ins Meer. Ariane und Erik nutzen die etwas kühleren Stunden am Morgen für einen lange überfälligen Lauf entlang der kleinen Strassen oder rund um den 2km entfernten Golfplatz. Wenn es nach unseren drei Blondchens gegangen wäre, hätten wir jeden Tag nach dem Frühstück (bei Alexia stand vorzugsweise Pfannkuchen und heißer Kakao auf dem Speiseplan, Nicoletta und Antonia bevorzugten „boiled eggs“ und kalten Kakao) am und im Pool verbringen können. In puncto Schwimmen machen die beiden Großen enorme Fortschritte, Alexia schwimmt mit leichtem Bauchgurt längere Bahnen, Nicoletta übt für Bronze, schwimmt 10 Bahnen und hat ihre Vorliebe fürs Tauchen entdeckt.

Wir versuchen einen guten Mittelweg zu finden, so dass jeder auf seine Kosten kommt. Einerseits soll ein wenig Ruhe einkehren in Vorbereitung auf Indien, es müssen ausgiebig Hausaufgaben mit Nicoletta nachgeholt werden, andererseits wollen wir natürlich die Seychellen erleben. Letzteres in überschaubarem Rahmen, spektakulär sind natürlich die Strände, die im Rahmen einer Wanderung oder durch die Inselrundfahrt mit dem local Bus Linie 61 erkundet werden. Zur Belohnung gibt es wirklich Traumstände zu sehen mit herrlichen Wellen und tollen Felsformationen. Unter Palmen ruhen wir uns aus und genießen Strand und Meer.

Natürlich muss das einzige Weltnaturerbe der Seychellen besichtigt werden, der Coco de Mer Palmenwald. Der Eintritt kostet tapfere 20 Euro je Erwachsenem, nach 100m hat man eigentlich die Highlights gesehen. Ein kleiner Rip-off, wenn wir ehrlich sind, aber mit unserem Tourie-Eintrittsgeldern finanzieren wir eine gute Sache und den Besuch der Einheimischen im Park, der kostenlos ist. Wie es denn so kommen soll, nach 800m und 7 Weggabelungen treffen wir im Park ein uns bekanntes Honeymooner Paar. Axel, ein alter Eutin-Freund von Ariane mit süßer Braut. Kaum zu glauben, aber es ist doch immer wieder schön, wenn solche Zufälle passieren. Am Abend kommen die beiden noch auf einen Drink an die Bar zu uns ins Hotel, wir haben eine Menge Spaß, einige Cocktails und die beiden verabschieden sich spät.

Absolutes Highlight, insbesondere für Nicoletta ist der Besuch der Insel Curieuse, den wir gemeinsam mit dem netten Münchner Ehepaar Klaus und Bruni erleben. Mit einem kleinen Motorboot, welches von einem schmucken (so sagen die Damen) Einheimischen mit unglaublich super Zähnen gesteuert wurde, setzten wir auf die Insel der Riesenschildkröten über. Diese sensationellen Zähne entlocken sogar dem Kieferchirurgen Klaus ein anerkennendes Ah und Oh. Die Riesenschildkröten sind z.T. recht domestiziert, aber für uns alle faszinierend. Die Mädchen dürfen auf ihnen reiten, richtig trauen tut sich nur Nicoletta. Sehr ausdauernd springt sie immer wieder voller Freude auf die armen Tiere, diese bleiben jedoch unbeeindruckt. Antonia wird nicht so richtig warm mit den für sie durchaus überdimensionierten Tieren und ruft jedes Mal bei einem der häufigen Annäherungsversuche: „Tier weg!“ Das mag jedoch auch daran liegen, dass sie um das jeweilige Essen in ihrer Hand fürchtet. Leider gibt es hinter den diversen in Sand gemalten Honeymoon-Herzen wenige Fische in den Korallen zu entdecken, was uns jedoch nicht davon abhält, den Rest des Nachmittags in herrlichem Wasser zu verbringen und das Idyll zu genießen.

Die Mädels versuchen sich als Robinson Crusoe und machen sich eigenständig an das Knacken einer Kokosnuss. In Vorfreude auf den im Vorfeld zu Großstadtpreisen verhandelten Fisch vom Grill pilgern wir zurück und treffen auf eine abgebaute Kochstelle. Bei der Menge der Naturliebhaber kann offensichtlich keine Rücksicht auf Individualtourismus genommen werden, Mittagessen wird von 12.00 bis 13.00 Uhr gereicht. Alle ist verpackt, doch auch hier ziehen wir den „3-Mädels Joker“ und so kommen wir doch noch unserem Fisch - zwar etwas kalt - aber super lecker. Mit großem Gejohle geht es dann im Motorboot wieder zurück. Wie schon die Schotterpistentouren in Namibia vergleicht Nicoletta auch diese Fahrt wieder mit einem Karussell in dem Freizeitpark „Lochmühle“ und bekennt sich deutlich zu der Seychellen-Variante. Wir sind froh, dass unsere Reise zumindest diesem Vergleich regelmäßig standhält.

Mit einem richtigen Honeymoon-Dinner zu zweit an dem einzigen Tisch mit direktem Meerzugang geht unsere schöne Zeit auf den Seychellen auch schon dem Ende entgegen. Es tat gut, kein riesiges „Tourprogramm“ abzufackeln, aber eine Woche waren Erik und Ariane genug. Die Mädels wären sicherlich gerne noch länger geblieben und hätten sich herrlich mit Pancake, Kakao und Pommes und jede Menge Pooltime über Wasser gehalten.

Die Rückfahrt nach Mahe war etwas schaukeliger und so erwischte Alexia die Seekrankheit doch noch 10 Minuten vor dem Anlegen. Eine erfreulicherweise gerade leer gegessene Dose Erdnüsse verhinderte die Notwendigkeit größerer Säuberungsaktionen.














9.November 2009 - Stop-Over in Qatar

Morgens recht früh geht es über Doha/Qatar in Richtung Indien. Erfreulicherweise verwöhnt uns Qatar Airways mit gutem Service und vor allem viel Platz, so dass der Flug entspannt verläuft. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns, die 8 Std. Wartezeit bis zum Anschlussflug in Doha zu einer Ortsbegehung zu nutzen. Mangels Gepäckaufbewahrung können wir - auch wieder mit Unterstützung des 3-Mädels-Jokers - den Check-In Schalter davon überzeugen, weitere 4 Gepäckstücke entgegen zunehmen. Das ausführliche und diskussionsreiche Umpacken der 4 Frauen war für die ca. 50 herumstehenden Flughafenmitarbeiter sicher eine willkommene Abwechslung. Als Belohnung gab es nach gefühlten 6 Monaten endlich einen richtig guten Kaffee bei Costa Cafe. Die Stadt ist spannend, wirkt entspannter als z.B. Dubai, aber alles recht künstlich. Das City Center beschränkt sich auf ein riesiges Einkaufszentrum mit einer Eisbahn in der Mitte! Die Kinder erfreuen sich an den vielen weißen und schwarzen Gewändern, denen sie fröhlich „ein Geist“ hinterher rufen. Insbesondere Antonia erfreut sich wieder an dem nun neu gelernten Wort und verwendet es – auch um den Lerneffekt zu verstärken – recht intensiv. Der Ausflug wird abgerundet durch einen langen und schönen Spaziergang durch den Souq Waqif, bei dem es insbesondere den Mädchen ob der vielen glitzernden Schmuckstückchen und Kleider die Sprache verschlägt. Erfreulicherweise sind sie noch in einem Alter, in dem der Glitzereffekt höher bewertet wird als das Material. Ein lohnenswerter Tag bescherte spontan ein wenig 1001 Nacht Feeling, um 21.00 Uhr Ortszeit geht es weiter nach Cochin. Die Massen von heimreisenden Indern mit jeweils unüberschaubaren Mengen von Duty Free Gütern wie Alkohol, Schokolade, aber auch insbesondere Seife schüren schon jetzt die Neugierde auf das Land, in dem wir die längste Zeit anlässlich unserer Reise verbringen wollen.










Herzlichst, Eure reisenden Freunde.

3 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Lieben,

    schön, dass wir auf gibtsdaauchpommes hier immer auf dem Laufenden gehalten werden...jetzt sind wir auch Follower und gespannt, was Ihr alles erlebt. WIr wünschen Euch weiterhin ganz viel Spaß, erlebnisreiche Momente und viel unvergessliche Eindrücke. Bleibt gesund und wir hoffen, die Planungen für Darjeeling stehen und John Euch hilfreich sein wird. Grüßt schön!

    Herzliche Grüße
    Claudia & Gösta

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  2. Hei Ihr Lieben,

    hier kehrt nun langsam wirklich der Herbst und Winter ein (ist ja heutzutage das gleiche), bislang war es nochmal richtig warm, um die 15-19 Grad... Da haben wir es uns in der Sonne gemütlich gemacht und uns EUch ganz nah gefühlt ;-)

    Rocki ist durch sein Herzenswunsch- Geburtstagsgeschenk (ein Garmin 310 Laufcomputer) auch in dieser Jahreszeit noch vage motiviert, zu laufen. Allerdings braucht er jetzt auch noch ne neue Brille um das Display beim Laufen überhaupt lesen zu koennen...

    Weihnachten steht hier volle Kanne schon mit einem Fuss in der Tür, der Dezember naht.
    Bonn hat sich bereits in einen einzigen Weihnachtsmarkt verwandelt und neben Schulcheckerei für Mia steht am WE Advendtskranzbasteln an... Sicher vermisst Ihr das alles gar nicht und ich hoffe dies auch sehr genussvoll, so anhoeren tut sichs jedenfalls. Die drei Blondies sind ja auf jedem Foto filmreif...

    Ich kenne noch nen arbeitslosen VOX-Tours Redakteur, der koennte doch mal eben vorbeijetten und Eure Charming-Tour begleiten?

    Lasst es Euch gut ergehen und viel Glück für die vielen Überraschungen, die in Indien auf Euch warten.

    Koennt Ihr mir nicht von dort ein Pack Siebdruck-Doppelkarten schicken? Habe gerade einige geschenkt bekommen und will mehr! Falls möglich, kann ich irgendwohin auch ein paar Fotos schicken, damit Ihr wisst, was ich meine!

    Alles Liebe,
    Ina und Co.

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  3. Hallo ihr Weltenbummler! Euch auch ein frohes neues Jahr. Klingt ja alles richtig spannend. Und wie schön, dass eure Mädels so toll mitmachen. Weiter so!!! Wir sind immer noch neidsich... Aber: immerhin gibt es auch aus Hamburg eine kleine Sensation (nein KEIN drittes Kind) - sondern: die Kreek Bahn ist nach 10 Jahren mal wieder befahrbar. Ein Höllen-Spaß! Und unglaublich schnell - sogar Philippa fährt schon mit Thies mit. Bis bald und liebe Grüße aus der eiskalten Heimat. Natascha & Co.

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